Dünne Schale, kalter Kern
Wenn es draußen kälter wird, der Winter sich im Mai langsam ankündigt (jaja, immer diese Südhalbkugel … ;-) fällt die lokale Bauweise und ganz allgemein der Umgang mit Energie zum Heizen und Kühlen immer stärker auf.
Im Sommer war es der Wechsel zwischen über 30 Grad im Freien und gefühltem Kühlschrankfeeling in den Malls, jetzt sind es de facto ungedämmte Häuser, die nur schwer zu beheizen sind. Die Fenster bestehen in der Regel aus einer dünnen Glasscheibe, mehrfache Ausführungen, wie sie in Österreich Standard sind, gibt es fast nie. Auch nicht bei Neubauten, wie auf dem oben zu sehenden Foto. Das ist keine Ausnahme, so schaut hier der Standard aus.
In einer aktuellen Broschüre aus Salzburg werden Mindestdämmstärken für Isolierungen im Hausbau empfohlen, die nicht unterschritten werden sollten. Außenwand z.B. 24 cm, oberste Geschoßdecke 30 cm und der Keller sollte mindestens mit einer 16 cm dicken Isolierschicht abgedeckt sein. Solche Dimensionen sind hier unbekannt. (Quelle: Sanieren heute, Wegweiser zum Niedrigstenergiehaus, Land Salzburg.)
Diese Unbekümmertheit verwundert doch ein wenig. Man hat das Gefühl, dass hier ungedeckte Schuldscheine am laufenden Band für die Zukunft ausgestellt werden. Denkt hier niemand an kommende Betriebskosten? Nebenbei geht es nicht nur um den monetären Aufwand, an den Klimaschutz denke ich jetzt gar nicht, sondern v.a. um den Komfort in heißen Sommern und doch recht kühlen Wintern. Zudem: So kalte Motels und Hotels wie am Weg von Adelaide Richtung Melbourne habe ich noch nie erlebt, denn auch diese bestehen bloß aus dünnen Wänden ohne Isolierung.
Kommende Kosten für Energie werden komplett ignoriert – und diese kennen nur eine Richtung: Sehr steil nach oben!
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