Können eine Billion Bäume irren?
Neulich im Supermarkt Woolworths in Seaford Rise. Diesmal greife ich zum Milchpackerl, reiner Karton, mit dem aufgedruckten Versprechen: „reduced carbon footprint“ sowie „plant based carton“. Noch dazu wird die Kampagne „Trillion Trees Australia“ unterstützt. Einmal nicht die 2-l-Einwegplastikflasche. Was bin ich doch für ein Guter! Und: Können eine Billion Bäume irren, die nur Positives wollen?
Außerdem ist die „Brownes Dairy“ ein Familienbetrieb seit 1886, man ist das „älteste und bekannteste Molkereiunternehmen“ im Bundesstaat. Die traditionsreiche Firma hat „ein großes Herz, legt höchsten Wert auf die Qualität der Produkte, sorgt sich um Sicherheit am Arbeitsplatz und um das Wohlbefinden der Mitarbeiter“ – was soll da noch schiefgehen …?
Zwei Mal habe ich dann doch ein wenig innehalten müssen: Das Unternehmen hat seinen Sitz an der Küste Westaustraliens, rund 2.700km von Adelaide entfernt. Das entspricht in etwa einer Fahrt von Lissabon nach Prag. Der zweite Punkt: “We are collecting over 150 million litres of milk each year.” Damit reiht sich die “Brownes Dairy” im österreichischen Vergleich zwar eher unter den mittleren Betrieben ein, in etwa vergleichbar mit der „Obersteirischen Molkerei OML“. Allerdings „from over 50 dairy farms in WA’s South West …“ – Der Größenvergleich, die Strukturdaten machen einen sicher … – Bei der OML waren es zuletzt rund 1.340 Bauernhöfe.
Das gibt Stoff zum Nachdenken. Einerseits für jene, die beim Einkauf schon böse schauen, wenn das Produkt jenseits der Talgrenze stammt. Andererseits dürfen die anderen aufwachen, wenn man sich in Österreich vor immer größeren Betrieben fürchtet.
Ein Packerlspruch geht sich noch aus! „Buy West. Eat Best!“
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